La Vida on Tour

Auf dem Wasser Zuhause
in der Welt zu Gast



Einen Sommer lang...........
Mit der MY La Vida vom Ijsselmeer über die Holländischen- und Norddeutschen Kanäle zur Müritz und weiter nach Fehmarn, Kieler Bucht, Schlei, Dänische Südsee und von Travemünde / Lübeck über die Kanäle zurück zum Rhein nach Emmerich.


Es ist noch früh in der Saison 2017. Ende März, aber noch nicht das rechte Sportbootwetter. Aber für La Vida ist der Winterschlaf in der beheizten Halle vorbei. Unser Hafenmeister Peke de Vries vom Yachthafen "De Punt" in Lemmer holt die La Vida aus den Tiefen der Halle zum Krahnbecken. Alle erforderlichen Arbeiten und Umbauten am Schiff wurden in den Wintermonaten erledigt. Nach dem Einwassern wurden sorgfältig die Rumpfdurchbrüche vom neu instalierten 200 Liter Schwarzwassertank kontrolliert. Aber kein Problem. Die Werftmenschen haben ordentlich gearbeitet.

Siggi und ich schlagen für uns ein ganz neues Kapitel Seefahrt auf. Besser umschrieben mit vielleicht Binnenfahrt? Wir werden sehen, was auf uns zukommt!

Haben wir uns doch in den vergangenen gut fünfzig Jahren mit unserer Segelyacht Bilbo in der Welt herumtreiben lassen. Lieben die Englische Ost- und Südküste, die Channel- und Scilly Islands, Biskaya, die Canaren und Azoren. Haben zweimal den Atlantik überquert und nun.............

GRABENNAVIGATION ( so erklärte es Siggi )

Schluss mit segeln ?!?!?!?!?

Vielleicht dem älterwerden geschuldet kamen bei mir öfter diese nachdenklichen Momente. Bei längeren Regenstrecken, ( wenn das Wasser so langsam den Weg durch den Kragen in`s Innere findet oder wenn mal wieder der Weg in den Masttop erforderlich war oder der Skipper auf der Suche nach gemütlicher Seefahrt war, die Idee, " mit einer Motoryacht ", das könnte es auch sein! Einfach die Welt vom gut geheizten Innenfahrstand aus erleben. Ohne Offshore Segelsachen, Segelstiefel Plümmelmütze, Handschuhe und Co.

Ist einfach gedacht. Aber über fünfzig Jahre Segeln sind nicht so einfach auf die Seite zulegen. Ich hatte es damit noch leichter, da meine ersten Schritte im Kopf schon gemacht waren. Für Siggi war meine Idee eine Katastrophe. Ein weiteres Leben ohne "Ihre" Segelyacht war für Siggi nicht vorstellbar. Hat sich doch in unserem Leben vieles um unsere Bilbo gedreht. Viele Erinnerungen. Eine Orkanfahrt im November 1995 auf dem Weg zur Caribik mit Windstärken bis 67 kn bleiben unvergessen. An einen Verkauf der Bilbo ist nicht zu denken.

Siggi hat eine schwere Entscheidung zu treffen aber sich dann doch entschlossen, einem Bootswechsel zuzustimmen. Der Wahrheit ist man am nächsten mit der Annahme, nur um des lieben Friedens Willen und um mir entgegen zu kommen. Im nachhinein habe ich es schon oft bedauert, Sie in eine solche Entscheidungsnot gedrängt zu haben.

Im Herbst 2016 wurde unsere Bilbo verkauft und Ihren neuen Eignern übergeben. Bei v.d. Veen in Friesland fanden wir dann die La Vida und konnten sie von ihrem Englischen Voreigner übernehmen. Nun ist die Familie Eigner einer Motoryacht.

Damit schlagen wir ein neues Kapitel in unserem Leben auf. Jetzt haben wir andere Möglichkeiten Wege über das Wasser zu suchen. Einige unserer Segelfreunde haben schon Ihre letzte Reise angetreten. Mal sehen, ob sich der/die Eine oder Andere der noch Verbliebenen, die genau wie wir auch älter geworden sind, noch einmal gemeinsam mit uns auf der La Vida, das Abenteuer Motoryachtreisen vorstellen können?

Nun haben wir März 2017. Schon in den Wintermonaten kam von unserem Sohn Udo der Wunsch einer Reise Müriz bis ....Irgendwo. Aber die Müritz ist nicht nebenan. So werden Siggi und ich  die La Vida zur Müritz auf dem Wasserweg überführen und dort an Udo übergeben. Am Ende von Udos Urlaub werden wir die La Vida wieder übernehmen und nach Hause bringen.

Die Erfahrungen dieser Reise geben wir gerne in der folgenden Törnbeschreibung weiter.

Für weitere Infos sind wir immer gerne ansprechbar. 


Reise, Reise  

La Vida im März 2017 auf dem Weg in`s Ijsselmeer




 

April, April ? Nein, es geht los.

Wir haben den ersten April 2017 und verlassen unseren gastfreundlichen Hafen "De Punt" in Lemmer/Ijsselmeer und machen uns auf, zu unserer ersten größeren Binnenreise mit der La Vida. Mit bedauern von Peke, unserem Hafenmeister, verabschiedet. Bis zur Schleuse zum Prices Margiet Kanal sind es nur wenige Meilen. Um 16.00 Uhr sind wir eingeschleust und unsere Reise über die Staande Mastroute durch Friesland beginnt. Sind wir die Strecke nach Delfzijl auch schon mit der Bilbe mehrere male bei schlechtem Wetter gefahren, so gehen wir jetzt mit anderen Erwartungen auf Kurs. Gespannt auf neuen Erfahrungen. Auf die Reisen mit einer Durchfahrtshöhe von 3,50m (min. 2,50m bei Alles ab ) anstatt unserer vorherigen Masthöhe von über 18 m. Ein klarer Vorteil ist, die meisten Brücken können ohne Wartezeiten passiert werden. Für unsere erste Übernachtung finden wir einen Liegeplatz an einer kleinen Insel im Princes Margied Kanal an einem Wasserwanderplatz und sind um 19,30 Uhr fest.

Am kommenden Morgen ist die La Vida dünn in Eis eingepackt. Die Nachttemperaturen haben gezeigt, das der Sommer noch weit entfernt ist. Aber hier dürfen wir nun einen der Vorteile einer Yacht ohne Mast genießen. Mal reisen ohne sportlich und tapfer das Wetter zu ertragen. Hinter unserem Aussenfahrstand ist eine verschließbare Zwischenwand. So wird der Bereich Aussenfahrstand bei offenem Niedergang von der Salonheizung ausreichend mit Warmluft versorgt und es reicht auch bei den derzeitigen Temperaturen leichte Sommerkleidung. Bösartige Segler kommen da leicht in Versuchung zu sagen, eher etwas für "Weicheier". Stimmt ! Bleibt die Überlegung ob das schlimmer ist als sportliches frieren. Um 8.30 Uhr legen wir ab und wollen bis zum Abend in Delzijl sein. Uns erwartet über den ganzen Tag sonniges Wetter. Unser Aussenfahrstand ist gut geheizt.

Da entspannt sich sogar unsere Bordkatze Bärlein. Bärlein ist erst kurze Zeit Crewmitglied. Geboren auf dem Campingplatz Pepe, in Oliva/Valencia (SP),  hat SIE als Babykatze den Weg in unseren Wohnwagen gefunden und hat uns anerkannt. Mit einem vorläufigen (SP) Euro Tierausweis hat sie dann die lange Reise nach Deutschland angetreten. Mittlerweile ist Bärlein voll integriert und durch einen Deutschen Euro- Tierausweis mit allen notwendigen Pieks und Pooks legitimiert. Gerne lebt Bärlein an Bord. Das ist ein Teil Ihrer Welt. Hauptsache: Ihre Menschen sind in der Nähe !

Um 18.00 Uhr, nach 83 km haben wir unser Tagesziel Delfzijl erreicht. Unsere Ortskenntmisse aus vergangenen Reisen sind uns hilfrei bei der Liegplatzsuche. Über Nacht wollen wir im gezeitenfreien Binnenbereich bleiben. Im Farmsumer Hafen, kurzvor der Seeschleuse finden wir einen ruhigen Liegeplatz am Ende des Hafenbeckens bei einem Museumsschiff aus alten Marinebeständen. ( Für einen Liegeplatz in das Hafenbecken einfahren und rechts ab bis zum Ende. Hier liegt ein kleiner Ponton zum festmachen.)

Die weitere Reise wird erst einmal durch die Tide bestimmt. Von Delfzijl geht es die Ems aufwärts zum Dortmund Ems Kanal. Bis zur Eingangsschleuse Herbrum in den DEK ( Dortmund - Ems - Kanal ) müssen die Gezeiten beachtet werden. In Richtung DEK ist die Ems nur bei auflaufendem Wasser zu befahren. In Richtung Emden von der Schleuse Herbrum möglichst nur mit dem ablaufenden Hochwasser. Um ein Auflaufen zu vermeiden, ist es erforderlich die Wasserstände im Auge zu behalten.

Wir verlassen die Seeschleuse Delfzijl um 10,30 Uhr und tuckern gemütlich entlang der Industrieanlagen durch den Hafen zur Ems und erreichen pünktlich zum Stillwasser die Tonne 73.


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Bitte beachten: Die kleinen Bilder lassen sich durch ancklicken vergrößern

 

Hilfsmotor Gezeitenstrohm

Mit dem langsam auflaufendem Wasser geht es nun Ems aufwärts. Durch die geringe Fahrwassertiefe (noch sind wir bei Niederigwasser) ist die Ems sehr schlammig. Aus dem Auspuff kommt eine braune Brühe. Wir bedauern unseren Motor, der damit gekühlt werden muß. Kurz nach 13.00 Uhr passieren wir das Ems Sperrwerk. Über das Ems Sperrwerk kann die Ems aufgestaut werden, damit die Meyer Werft für Ihre Schiffsüberführungen genügend Wasser unter dem Kiel hat. Bei vielen Einheimischen nicht ganz unumstritten aber sicher ein großer Einschnitt in die Natur. Mit fortschreitender Tide entwickelt sich ein recht kräftiger Mit-strom für uns. Mit gut vier kn Mitstrom erreichen wir um 16.15 Uhr die Eingangsschleuse Herbrum zum DEK ( Dortmund - Ems - Kanal ).

Schleuse Herbrum (Talseite)

Nach einer kurzen Wartezeit dürfen wir in die große Kammer einfahren. Nun wird unsere Reise zu einem Bilderbuchtörn. Wir brauchen einfach nur noch die Seiten umblättern. Der DEK überrascht mit schönen und beruhigenden Ufern. Für unsere diesmalige Überführung muß es bei den vielen vorbeifahrenden Eindrücken bleiben. Aber es ist zu empfehlen sich viel Zeit zu nehmen. Hier auf der kanalisierten Ems sind viele Ankermöglichkeiten in den Totarmen. Da braucht es keine Phantasie für einen extra Urlaub auf dem DEK. Ein tolles Revier für Kanuten und Kleinboote. Um 19.00 Uhr machen wir für heute im Yachthafen Marina Park Feierabend. Als einzige Gastyacht im Hafen. Der Hafenmeister bereitet den Hafen langsam auf die neue Saison vor. Für uns gibt es Platz zum aussuchen.Trinkwasser ist den Temperaturen geschuldet noch nicht an den Stegen verfügbar, aber Strom kann genutzt werden. So hat die Webasto Heizung auch einmal Pause und es wird elektrisch geheizt. Unsere Weiterreise am Morgen ist ein Start in den Frühling. Windstille bei 2/8 Bewölkung.

DEK bei Hilter

Über Tag durchfahren wir die Schleusen Düthe, Hilter, Haren, Hüntel, Meppen, Varloh, Glesen und Hesselte. Um 19.30 legen wir uns für die Nacht an den Schleusensteiger vor der Schleuse Veenhaus. Natürlich erst nach UKW Rücksprache mit dem Schleusenmeister. Fast alle Schleusen sind über UKW Binnenfunk zu erreichen. Hier ist, wenn auch nicht legal, auch eine Handfunke hilfreich. Anzumerken ist: Ein freundlicher Umgang mit dem Schleusenpersonal ebnet manchen holperigen Pfad. Wir haben auf der gesamten Reise, wenn es um Übernachtungen bei Schleusen ging, niemals eine Absage bei Übernachtungsanfragen erhalten! Es wurde immer eine Lösung gesucht und gefunden. Das ganze auf Augenhöhe. Typische Anfrage: Schleuse XXXX, hier La Vida, wir wollen für heute Schluss machen. Ist es möglich bei Euch für die Nacht feste zu machen? Antwort Schleuse, z.B.: La Vida, Ihr könnt in die Kammer einfahren. Im Oberwasser Stb. hinter den Dalben könnt Ihr feste machen. Gute Ruhe.

So manches scheint auf den Kanalreisen einfacher als in den Seehäfen zu funktionieren.

An unserem fünften Tag erreichen wir um 11.15 Uhr die Schleuse Bevergern. Hinter der Schleuse beginnt links der MLK ( Mittelland Kanal ). Hier am sogenannten nassen Dreieck ergänzen wir zum ersten mal unseren Dieselvorrat. Nach 150 Liter Diesel ist der Tank bis zum Einfüllstutzen voll. Von hier ab zweigen wir von unserer direkten Route ab in Richtung Münster. Wir möchten so nahe wie möglich in Richtung Heimat. Ab Münster wird Udo mit seiner Crew dann einen Teil der Kanalstrecke, in Richtung Müritz, die La Vida bewegen.

Um 17.00 Uhr kommen wir in der Marina Alte Fahrt Fuestrup an und finden eine freundliche Aufnahme. Die Autoentfernung nach Wuppertal ist nur etwas über eine Stunde. Udo kommt mit seiner Crew an Bord und übernimmt die La Vida. Wir fahren mit Udos Auto zurück nach Wuppertal und werden uns am 16. April in Yachthafen Wolfsburg zur Ablösung wieder treffen. Es ist für uns eine neue Erfahrung, wie weit die Reisen mit der geringen zulässigen Kanalgeschwindigkeit gehen können. In der Ruhe liegt die Kraft. Wir schaffen das !



Hinter Wolfsburg geht es weiter.

Am 15. April kommt dann von Udo der Anruf: Wir sind in Wolfsburg angekommen. Ihr könnt uns das Auto bringen. La Vida liegt im Yachthafen Wolfsburg. Einfach zu finden. Direkt hinter dem Stadion. Wir bereiten für den kommenden Tag Udos Sprinter für die Reise vor. Packen unsere Sachen ein und gleich auch noch einige Kannister Diesel dazu. Es ist der einfachste Weg den Dieseltank auf zu füllen. Wir haben in der kurzen Zeit begriffen, das es nicht immer problemlos ist, mal eben den Dieselschlauch in den Tank zu halten. Bootstankstellen sind nicht mal eben an jeder Ecke, wie es bei den Autofahrern üblicherweise als normal erscheint. Und wenn, dann in der Regel zu stolzen Preisen. Unsere bisherige Erfahrung ist, Literpreise zwischen 1,50€ - 1,80€ bei "Kleinmengen" bis 500 Liter. Da kann das tanken aus Kanistern auch in Freude ausarten. Nur die Tankstellen sollten nicht zu weit vom Schiff entfernt sein. Aber dazu später mehr. Wir machen uns am nächsten Tag schon früh auf den Weg

Hamm, Herford, Bielefeld, Hannover, Wolfsburg. Das Autonavi bringt uns gut zum Liegeplatz.

Im Hintergrund Clubhaus VFL Wolfsburg

Hier öffnen uns freundliche Club Mitglieder das Einfahrtstor und wir können bis neben die La Vida fahren. So ist auch das "Nachtanken" schnell erledigt und die leeren Kannister können mit zurück. Um 15.00 Uhr ist die Umpackerei erledigt und wir können uns verabschieden. Wir richten uns in Ruhe ein.

Am nächsten Morgen erwartet uns Westwind Stärke 2 - 3 und dazu eine 8/8 Bewölkung. Den Tag über immer wieder Schauer. Draussen ungemütlich. Hinter den Scheiben aber gemütlich warm. So etwas geht natürlich bei`m Segeln nicht. Wir haben den Mittelland Kanal bis zum Ende bei der Elbe vor uns. Die drei Schleusen des MLK hat Udo schon geschafft und wir haben freie Fahrt bis hinter die Elbüberquerung. Aber um 15.30 Uhr sind wir das Fahren im Regen leid und finden bei Kanalkilometer 308 eine Liegemöglichkeit für die Nacht. Über Nacht hat der Wind kräftig zugenommen. Kräftiger Regen mit eingelagerten Schneeschauern bekräftigen unsere Ansicht, "Wasseromnibus" ist doch nicht das Schlechteste

Trogbrücke. Unten die Elbe

Bis zur Elbüberquerung ist es nur ein kurzes Stück. Die Überquerung muß über UKW Funk angemeldet werden. Yachten dürfen nicht als Einzelfahrer die riesige Trogbrücke über die Elbe benutzen. Auf unsere Anrufe bei der Centrale bekommen wir keine Antworten. Vor uns macht sich ein Schubverband auf den Weg zur Trogbrücke. So rufe ich einfach den Schiffsführer an und sage, das wir hinter ihm herkommen. Die Überquerung hat ohne Proteste der Centrale dann doch noch gut geklappt. Hinter der Trogbrücke endet der Mittelland Kanal an der Schleuse Hohenwarte und setzt sich fort in den Elbe - Harvel - Kanal.

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In der Schleuse Hohenwarte werden wir ca. 19 Meter abgesenkt auf das Niveau des Elbe - Harvel - Kanals. Durch die mitschwimmenden Poller aber ohne Aufregung.  Nun sind wir im "Osten" angekommen. Um 13.15 Uhr erreichen wir die nächste Schleuse Zerben mit nur 6 Meter Hub gemeinsam mit einem Binnenschiff. An den Kanalufern viele alte Industrieanlagen mit oft riesigen Krananlagen. Nur wenige scheinen noch genutzt zu werden. Aber Alles macht einen herunter gekommenen Eindruck. Wir fahren gemütlich hinter unserem Schleusennachbar her. Schneller als die fast üblichen 10 km/Std. zu fahren bringt keinen Vorteil, da wir spätestens bei der nächsten Schleuse für die Schleusung aufeinander warten müssen. Wir wollen heute nur bis Gentin fahren. In Gentin findet der Durchreisende in der direkten Kanalnähe einen Lidl Markt mit eigenem Anleger. Da der Parkplatz bis zum Kanal geht, ist es möglich, mit dem Einkaufswagen bis zum Schiff zu fahren. Von der Möglichkeit machen auch die Binnenschiffer gerne Gebrauch

Bei ungemütlichem Wetter wird von Innen gesteuert.

Leider gab es hier keine Möglichkeit unsere 6 kg ALU Gasflasche zu tauschen. So kauften wir uns noch eine übliche graue 5 kg Camping Gasflasche. Hierbei ist ein Tausch kein Problem. Nur ein paar hundert Meter weiter finden wir im gastfreundlichen Yachthafen von Gentin einen Platz für die Nacht. Da Weit und Breit keine Yacht auf Reise ist, Platz zum Aussuchen. In Sichtnähe auch eine Tankstelle. Auf unsere faltbaren Sackkare passen 3 Stück 25 Liter Kanister. Bei diesem kurzen Weg geht es auch gut zu Fuss. Abends kommt ein freundliches Clubmitglied und kassiert die 18,00 Euro Liegegeld incl. Strom. Das Wasser ist noch nicht angeschlossen. Wir sind eben noch sehr früh auf Reise. Für unser Reiseziel Müritz wurden uns noch viele Tips mit auf den Weg gegeben. Wir wissen ja mitlerweile das die Müritz der größte Süsswasser Binnensee Deutschlands ist. Aber sooooo ein gefährlicher Seegang wie uns nahegebracht wird ? Na ja, wir sind hier im Osten. Da wir uns nun so langsam Potsdam und Berlin nähern, wollen wir versuchen, einen Schiffsmechaniker oder eine Motorenwerkstatt zu finden, die mal unsere Tankanzeigen für Wasser und Diesel richtet. Die Anzeigen entsprechen nicht dem tatsächlichen. Ausserdem möchten wir gerne mal vorsorglich die Einspritzdüsen von unserem Diesel prüfen lassen und die Ventiele einstellen lassen. Alles Arbeiten, die einem Fachbetrieb kein Kopfzerbrechen machen sollten. So hatten wir geglaubt. Aber falsch gedacht ! Wir legen um 10.00 Uhr ab und erreichen Mittags den Plauner See. Hier sind viele Yachthäfen mit entsprechendem Service. Wir machen im Yachthafen Schlunke fest und bitten um die Überprüfung unserer Tankanzeigen. Nach der Überprüfung dann die Ernüchterung. Das gesamte 12V Bordnetz ist ausgefallen und die Tankanzeigen klappen immer noch nicht.  Nach der Reklamation war der Monteur nicht mehr zu erreichen. Nach einigem Suchen habe ich den Fehler im 12 V Netz dann selber gefunden und es konnte weiter gehen. Nur die Tankanzeigen klappen noch immer nicht.

Innen Schlaftemperatur. Aussen Brrrrrrrr

Um 16.00 Uhr sind wir bei der Schleuse Brandenburg und fahren in die Havel. Um 18.00 Uhr ankern wir im Altarm Großes Ohr. Nach einer ruhigen Nacht ist die La Vida am Morgen ein Eispalast.In der Nacht ist das Thermometer in den Keller gerutscht. Die Gangborde sind zu einer Eisbahn geworden. Der Weg zur Ankerwinch ein kleines Abenteuer. Aber ein toller Sonnenaufgang verspricht einen schönen Tag auf der Havel. Auch wenn wir uns zur Zeit das Revier nicht mit anderen Booten teilen müssen ist uns klar, das hier in der Saison der (Berliner) Bär los ist. Es ist landschaftlich einfach mehr als ansprechend. Wir freuen uns über unsere Törnentscheidung in den Osten. Wer hierher kommt, sollte genug Zeit mitbringen. Wer mit dem eigenen Boot die lange Anreise scheut, hat die Möglichkeit Boote und Yachten in allen Größen und Ausstattungen zu mieten.

Einfahrt in einen Altarm der Havel

Das Angebot ist riesig. Ein wenig erschreckend ist dabei natürlich die überall selbstverständliche Zusage "auch ohne Führerschein". Nach max. zwei Stunden Einweisung und Fahrtraining bekommt jeder den Ritterschlag zum Yachtskipper. Damit werden dann auch Schiffe um die 15 Meter Länge bewegt. Bei etwas mehr Wind, vollen Häfen in der Saison und engen Boxengassen wird dann Abends ein tolles Programm in den Hafenkinos geboten. Aber ich möchte da nicht so schwarz malen. Solange man nicht selber betroffen ist, hat das ganze ja wirklich einen gewissen Unterhaltungswert.

Auf unserer Weiterreise bekommen wir vor der Schleuse Lenitz einen Kontrollbesuch von der WSP. Auch ohne jedes Vorurteil wird uns schnell klar, die beiden Beamten haben das Glück, einen "Wessi" kontrollieren zu können. Manches bewegte sich mehr im Bereich Schikane. Auch wenn das ganze ohne Folgen ist, wird uns schnell klar, Wessis sind hier nicht überall beliebt. Wir hatten den Eindruck bei dieser Kontrolle, es mit alten Vopo Beamten in Wessiuniformen zu tun zu haben. Am Nachmittag erreichen wir die Havel - Oder- Wasserstrasse. Ab jetzt haben wir es mit Selbstbedienungsschleusen zu tun. Aber unsere Bedenken können wir schnell vergessen. Die Schleusenbedienung wird anschaulich erklärt und ist recht einfach und funktioniert problemlos.

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Um 18.00 Uhr ist dann für heute in Zehdenik Feierabend. Wir finden einen gemütlichen Platz zum Übernachten. Was überall auffällt, ist viel alte und heruntergekommene Bausubstanz, oder sehr protzige Bauten. Wir glauben langsam empfinden zu können, wohin viele unserer Soli Euros geflossen sind. Bei vielen Baumassnamen wurde das Geld mit vollen Händen verprasst. Da kommen leicht Zweifel an der Notwendigkeit solcher Massnahmen auf. Aber Strassen haben die im Osten ! Kein Vergleich zu unseren Schlaglochfeldern. Es wäre doch vielleicht einmal zu überlegen, im Osten den Soli West einzuführen bevor im Osten das Geld mit Schubkarren ausgekippt wird.

Im kräftigen Regen starten wir am kommenden Morgen zum Stolpsee. Eigentlich geht es hier von einem See in den nächsten. Dazwischen sind dann die Verbindungskanäle. Mit unserem Tiefgang von ca. 1.10 Meter hatten wir bisher keine Probleme.

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Wir lassen uns vom Wetter nicht erschrecken. Die Hagelschauer sind ja nur draussen! Weit genug weg von unserem gemütlichen innenleben. Aus Mangel an Hagel kommt zwischendurch ja auch mal immer wieder die Sonne zum Vorschein und unser Reiseziel Müritz kommt immer näher. Im Canover See legen wir bei einer Fischräucherei eine Pause ein. Räucherfisch geht immer. Wir fahren weiter bis zur Kleinen Müritz und suchen uns einen Ankerplatz. Ein Platz zum Seele baumeln lassen. Von hier aus haben wir noch einen Tag. Über die Müritz nach Waren. Hier hoffen wir bis zu Udos Urlaub einen Liegeplatz zu bekommen.

Am nächsten Tag sind wir mittags im Warener Yachthafen -Im Jaich- fest. Auch hier noch Vorsaison. Überall auf den Steganlagen wird für die Saison vorbereitet. Unser Vorteil, Strom und Wasser bleiben ohne Berechnung. Waren ist ein schönes Städtchen. Aber auch eine echte Touristenfalle. Hier wird alles vermarktet was Geld bringt. Parkplätze? Nur gegen harte Euros und viel Glück.

Aber auch hier war zur Lösung unserer technischen Probleme  kein Fachmonteur zu bewegen. Was wir hier gelernt haben, waren alle möglichen Ausreden wie: Das macht man doch im Winterlager, wir sind kurz vor der Saison, was glauben Sie was bei uns los ist. Das lassen Sie doch besser Zuhause machen. Unsere Serviceautos sind alle unterwegs und wir haben kein Werzeug hier., usw. usw.....

Unser Eindruck, mit Arbeit muß hier nicht gedroht werden. Besser ist es nichts zu tun und dann vom nichtstun auszuruhen.

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Bis nach Waren war die La Vida nun 28 Tage auf Reise und hat 753 km im Kielwasser gelassen. Wir haben mit dem Hafenbetreiber -Im Jaich- einen Liegeplatz für die kommenden drei Monate abgeschlossen. Im Stadthafen von Waren ist La Vida sicher bei jedem Wetter untergebracht. Vor dem großen Ferienansturm werden wir sicher schon weiter gezogen sein und müssen uns um die führerscheinlosen Freizeitkapitäne keine Sorgen machen.

Wir machen eine Bootspause und fahren am 28. April mit einem Leihauto nach Hause. Ausser Bootfahren sind da ja auch noch für die täglichen Probleme Lösungen zu finden.

Am 19. Mai machen wir uns wider mit dem PKW auf den 600 km Weg Richtung Osten. Bis Udo die La Vida für seinen Urlaub übernimmt, haben wir noch Muße für einige Servicearbeiten. Der Elektrolux Kühlschrank hat seine besten Jahre hinter sich. War nicht unpraktisch mit seinen 12 V, 220 V und zusätzlichen Gasbetrieb. Aber ein Energiefresser und nicht mehr besonders efficient. Nach einiger Überlegung haben wir uns dann für ein Model von Waeco entschieden und den alten verabschiedet.  Der Neue wird nur über Bordspannung 24 V betrieben. Gas haben wir ausgeklammert und 220 V erübrigte sich, da wir bei Landstromverbindung über den Automatiklader genug Spannung auf die Batteriebänke bekommen. Die Bestellung ging an die Bosch Vertretung in Waren und der Kühlschrank hat nach zwei Tagen den Weg vom Hamburger Auslieferungslager zu uns gefunden. Der alte wurde Regelkonform bei`m Wertstoffhof in Waren (kostenlos) entsorgt. Die Montage war bei sich gleichenden Montagemaßen einfach und die Passgenauigkeit ergab sich durch angepasste Lüftungsgitter und Abdeckleisten.

Mit dem Ergebnis unseres Wirkens sind wir sehr zufrieden. Die neue Technik schont unsere Stromspeicher gewaltig. Das innenliegende Tiefkühlfach verdient seinen Namen auch tatsächlich. So ist es nun möglich, auch mal z.B. eine extra große Speiseeispackung bei echten Sommertemperaturen über Tage aufzubewahren.

Dann löste ein leichter Gasgeruch Alarm aus. Nach Überprüfung der Gasanlage war am Ende nur noch der Einbaubackofen übrig. Nach der üblichen Suche der erst einmal unsichtbaren Schrauben war nach dem Ausbau des Backofens der Fehler schnell gefunden. Die Werftmenschen hatten die Verbindungsmutter von der Gasleitung zum Backofen nur handfest angedreht und nicht feste verschraubt. Die mitlerweile hochsommerlichen Temperaturen machten die Frage nach weiteren Betätigungen überflüssig. Wir wollen uns nun mal einen Eindruck von der sogenannten Mecklenburger Seenplatte schaffen.

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Wir erleben das Örtchen Röbel recht entspannt, ohne die sommerlichen Touristen Massen.  Oben vom Kirchturm ein schöner Blick über die Seenplatte und die Müritz. Fernab von den Charterschrecken ankern wir hier sehr geschützt. Nur wenn es erforderlich ist, besuchen wir unseren Gastliegplatz in Waren um den Kühlschrank zu füllen. Ausflugsziele sind hier mehr als Ferientage.  Das Revier Müritz ist ein lohnendes Reiseziel. Ideal auch mit einem Trailerboot. Wassersportlich gut erschlossen und mit vielen sicheren Häfen auf überschaubaren Distanzen. Die vielen kleinen Seen mit den

Vorsicht bei Gewitterneigung

Vorsicht bei Gewitterneigung

Verbindungskanälen sind eine Reise wert und stellen navigatorisch keine großen Anforderungen. Auf der Müritz sollte das Wetter aber "im Griff" sein. Durch die größe der Wasserfläche können sich hier selbstständige Wettersystheme entwickeln die nicht immer mit den allgemeinen Wettervorhersagen für das Gebiet identisch sind. Flachgebiete und Landschaftsschutzgebiete sind hinreichend beschrieben und sollten selbstverständlich Beachtung finden. Es ist überall mit der Überwachung der zulässigen Geschwindigkeit zu rechnen. Eine Besonderheit scheinen hier im Osten die Badegewohnheiten zu sein. Wir haben auf unseren Ankerplätzen kaum Menschen mit Badebekleidung in`s Wasser steigen sehen. Einfach und praktisch scheint hier das "Adamskostüm" zu sein. Nicht nur bei ihm.

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Wir unterbrechen am 4. Juni bis zum 24. Juni noch einmal unsere Reise, um Zuhause einiges zu erledigen.

Am 24. Juni übernehmen wir von Europ Car in Schwelm unser Leihauto nach Waren. Damit sind wir für unsere weitere Reise auf dem Wasser unabhängig und brauchen uns auch nicht weiter um einen Parkplatz in Waren bemühen. Geplant ist, das Udo mit seiner Crew die La Vida so um die Mitte Juli übernimmt.

Wir machen uns am 25. Juni auf in Richtung Schwerin. Nach der Abmeldung bei unserem Hafenmeister in Waren geht es erst einmal in die Elde - Müritz Wasserstrasse. Die Ufer sind oft naturbelassen und Bäume und Sträucher gehen bis an`s Ufer.  Aber keine Einschränkung für die Sportschiffahrt. Wer sich für Amazonas begeistern kann, der wird sich auch hier wohl fühlen. Aber überall darf nur mit angepasster Geschwindigkeit gefahren werden. Ausgenommen sind einige Schnellfahrstrecken auf den Seen, wo auch Wasserski u.Ä. möglich sind.  Wir sind aber mit unserer "Langsamkeit" oder besser unserem erholsamen Tempo zufrieden. Mittags kommen wir auf unserem schon von einem vorherigen Besuch bekannten Ankerplatz im Jabelschen See an. Hier bekommt La Vida mal ein richtiges "Vollbad". Die Deckwaschanlage wird in Betrieb genommen und es folgt eine große Grundreinigung. Dank Stromgenerator und Motorpumpe pumpen wir einen Teil des Sees über die La Vida. Auf der Seeseite gegenüber wird das betreten der Ufer bei Lebensgefahr verboten. Auf der Halbinsel lebt eine große Wisent Herde frei. Wir haben die Wisente sicher nicht in ihrer Ruhe gestört. Die Hinweise, nicht in den Schilfgürtel zu fahren wir von den Einheimischenbooten nicht wörtlich genommen.  Für einen abendlichen Schlafplatz fahren viele Einheimischenboote durch das Schilf bis die Boote auflaufen. Meistens ist es so möglich, über das Vorschiff an Land zu springen.

Abend ziehen Gewitter über uns. Aber hier auf unserem Ankerplatz ohne Probleme für uns. Bei freundlichem Wetter geht es am Morgen weiter über den Fleensee zum Plauner See. Bei der Ausfahrt vom Jabelschen See kommt uns ein Boot der WSP entgegen, hat aber an uns kein Interesse, dreht eine kleine Runde und geht an einer entgegenkommenden Motoryacht längseits. Das sieht nach überschreitung der zugelassenen Geschwindigkeit aus. Im Verbindungskanal zum Fleensee darf zum Schutz der Uferbefestigungen nur sehr langsam gefahren werden. Wer hier Bootsurlaub macht, sollte schon eine Menge Zeit mitbringen.

Die Einfahrten zu den Verbindungskanälen sind meistens gut zu erkennen und die Ansteuerungen sind recht übersichtlich. Auf den größeren Wasserstrassen sind auch Nachtansteuerungen kein Problem. An den Ufern sind oft Gaststätten zu finden. Meistens mit eigenen Anlegeplätzen. Hier ist auch manches mal möglich, als Gast auch über Nacht zu bleiben. Vorausgesetzt wird in der Regel aber, das die Crew hier auch zum Abendessen einkehrt. Bei der Vorbeifahrt war unser Eindruck, das sich viele Gasthäuser scheinbar einer großen Beliebtheit erfreuen. Oft sind bei den Gaststätten auch Campingplätze oder Wohnmobil Stellplätze. Wir lassen die Ufer gemütlich an uns vorbei ziehen. Bei der Einfahrt in den Plauner See kommt uns Seegang  entgegen. Bei größeren Seeflächen muß auch auf den Binnenrevieren mit unemütlichem Seegang gerechnet werden. Beim Fahren kein großes Problem.

Bei`m ankern aber nicht belanglos. Wir haben uns für die kommende Nacht einen Ankerplatz an der Leister Lanke ausgesucht. Früh am Nachmittag angekommen bleibt dann auch noch eine gemütliche Zeit die Sonne zu genießen. Auf den Ankerplätzen darf sich auch unsere Bordkatze "Bärlein" frei an Bord bewegen. Da turnt SIE über alle Decks, aber am liebsten, wenn einer versucht sie ein zu fangen. Wir ankern hier weit genug vom Schilf entfernt auf ruhigem Wasser. Das Wasser ist klar und der Grund überall zu sehen. Um uns eine riesige Badewanne, welche auch als solche gut genutzt wird. Noch ist keine Saison und auf den Ankerplätzen ist viel Platz zum nächsten Nachbarn. Davon können Caribiksegler nur träumen. Nach einer ruhigen Nacht finden wir auf der Seekarte eine schöne kleine Ankerbucht. Die Einfahrt zur Bucht ist untief.

Plauen Kanaleinfahrt

Plauen / Kanaleinfahrt

Nur in einem schmalen Bereich ist die Einfahrt bei Tiefen bis ca. 1,50 m möglich. Für uns gerade ausreichend. In der Bucht liegen schon einige Yachten in Ufernähe, scheinbar auf Tagesplätzen. Aber an allen für uns interessanten Ankerplätzen finden wir keine Möglichkeit, da die hier die Tiefen zu groß sind. Bei passenden Ankertiefen sind wir zu nahe am Ufer. Das Risiko bei einer Wetteränderung ist uns zu groß und wir verlassen die Bucht. Da keine passende Ankermöglichkeit zu finden ist, fahren wir weiter nach Plauen, um durch den Kanal weiter nach Lübz zu schippern. Vor der Kanaleinfahrt erst einmal eine Pause. Zuerst müssen wir vor der Hebebrücke eine Wartezeit in Kauf nehmen. Hinter der Hebebrücke dann die Schleuse Plaun.

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Navigation ist bei dieser Binnenfahrt kein Problem. Einmal im richtigen Kanal sind nur zwei Richtungen möglich. Da ist ein Irrtum kaum möglich. Nachdem wir die Schleusen Barkow und Bobzin geschafft haben, komen wir in der Bierstadt Lübz an. Kurzes warten vor der Schleuse. Gleich hinter der Schleuse auf der Talseite ist auf der linken Seite die schmale Einfahrt in den Yachthafen Lübz. Hier liegt auch die Charterflotte von Blue Line Yachtcharter.

 

 

 

Freundlich aufgenommen finden wir hier einen schönen Liegeplatz an einem Fingersteg. Vor einer Wiese mit Grillhütten. Sofort bei`m Hafen ist ein Supermarkt. Praktisch für die Meisten Bootsmenschen. Ist doch hier ein kurzer Weg mit den grünen Flaschenkisten mit der Aufschrift Lübzer Pils vom Supermarkt an Bord. Ohne Frage ist das Lübzer Pils das beliebteste Bier.

Wir sind ja nicht die absoluten Bierkenner, aber auch zu unseren Geschmack passt "Lübzer" am besten. Leider bei Aldi und Lidl nicht im Sortiment und nur selten als Aktion zu finden.Für Ossimenschen die Gelegenheit. Da sind auch größere Vorräte schnell aufgekauft. Wie überall an unserem Weg jede Menge alte Bauten (Baustellen). Im Dorf finden wir noch Strassenbezeichnungen mit Russischen Schriftzeichen. Nicht weit vom Hafen ist es auch möglich einen Markt von Aldi zu finden. Um das Wahrzeichen von Lübz, dem schiefen Turm, ein netter kleiner Park und der Marktplatz. Hier auch ein kleines Museum. Für unseren kurzen Aufenthalt reicht es. Wassersportler sind doch ein Fusskrankes Völkchen und immer froh, wenn sie sich an Bord gemütlich einrichten dürfen.

Wir fahren weiter auf der Elde - Müritz Wasserstrasse.  Der Himmel weint Freudentränen. Bei den Schleusen trifft auch uns der Regen voll. Wir werden daran erinnert, warum auch Motoryacht fahren Wassersport ist. Am frühen Abend finden wir einen Liegeplatz im Yachthafen Matzlow - Garwitz fest. Freundlich hilft der Hafenmeister trotz stömendem Regen bei`m anlegen. Hier ist es auch möglich, den Dieseltank an der Hafentankstelle zu füllen.

Kein Katzenwetter

Der Regen bleibt uns erhalten. Scheibenwischer und Heizung helfen uns bei unserer Weiterreise. Mittags erreichen wir das Elde Dreieck. Ab hier geht es zur Elbe oder in den Schweriner See. Wir wählen die Störwasserstrasse zum Schweriner See. Eine Kanalstrecke vom Reissbrett. Schnurgerade durch eine eher langweilige Landschaft. Kiefern rechts, Kiefern links und in der Mitte der Kanal. Einziger Halt auf der Strecke die Hebebrücke von Plate. Nach kurzem Halt wurde diese angehoben und wir erreichen nach einer Stunde den Schweriner See. Kurz hinter der Einfahrt in den See machen wir auf der linken Seite an einem Wasserwander Rastplatz für die Nacht fest. Von Anglern, die auch diesen Platz zum Nachtangeln nutzen bekommen wir am nächsten Morgen eine gute Adresse für unsere geplanten Technischen Arbeiten am Schiff. Gegenüber, auf der anderen Seeseite rechts von Schwerin, den Yachtsservice Fierke. Ein guter Tip !

Bootsservice Fierke in Schwerin

Hier werden unsere elektrischen Probleme gelöst. Wir bekommen einen kurzfristigen Termin. Bei der Überprüfung unserer Tankanzeigen bestätigt sich unser Vermutung. Die Tankgeber sind in die Jahre gekommen und unbrauchbar. Ersatz ist vor Ort nicht zu bekommen. So wird der Ersatz in Hamburg bestellt. Für die gesamte Reparatur benötigen wir eine Woche. Die Wartezeiten zwischendurch nutzten wir für Ausflüge über und um den Schweriner See.  Zum Schluss haben wir endlich unsere Tankanzeigen wie sie sein sollen. Nur mit unserem Schiffsdiesel kann Fierke nicht helfen. Aber für die freundliche Unterstützung noch mal ein herzliches Danke.

Überraschung im Schweriner Segelclub.. Noch eine Motoryacht aus Wuppertal

Der Schweriner See ist eine Reise wert. Drei Tage waren wir Gast bei`m Schweriner Segelclub. Von hier aus sind es nur kurze Wege in die schöne Altstadt und zum Schloss. Auch Aldi ist in Zufussentfernung. Nachfolgend eine Bilderfolge rund um das Schweriner Schloss. Für uns war es etwas befremdlich zu erleben, wie großzügig hier mit Euros umgegangen wird. Der alte sehenswerte Schweriner Schlosspark ist da noch ein gutes Beispiel. Sofort anschließend einen neuen Park für viele Mile € anzulegen hat bei uns als Besucher unsere Nachdenklichkeit angeregt, und ob die Kuppeldächer von Schloss Schwerin, Regierungssitz Mecklenburg - Vorpommern, unbedingt vergoldet werden müssen? Da drängte sich bei mir die Frage nach der Soli- Ost Notwendigkeit auf. Bei soviel Großzügigkeit ist doch überlegenswert einmal über einen Soli-West Beitrag nachzudenken.

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Wir lassen die Stadt hinter uns und finden einen schönen Ankerplatz im Ziegelsee. Nahe am

Schilfgürtel. Sehen den Bibern auf der Wanderung zu Ihren Baustellen zu. Vom Ziegelsee ist die Brücke über den Kanal zum Heidensee noch gerade von der Durchfahrtshöhe zu schaffen. Diese schönen Binnenreviere sind nur mit Booten ohne hohe Masten zu erreichen. Wir nutzen die Möglichkeit und finden gemütliche Ankerplätze. Viele freuen sich über das warme Wetter. Der Heidensee scheint eine riesige Badewanne zu sein. Überall ankernde Boote und bedelustiges Bootsvolk. Tagesankerplätze zum baden ? Überall am See.

Wir bereiten uns langsam auf einen erneuten Crewwechsel vor. Udo und Steffi werden die La Vida die kommenden Wochen weiter bewegen. Wir nutzen die Gelegenheit zu einer nahen Strassentankstelle und füllen den Dieseltank bis zum Einfüllstutzen auf. Mit der Tankfüllung von 600 Liter kommt die La Vida bei normaler Reisegeschwindigkeit von ca. 7 Kn 650 Sm oder 1250 km. Unser Iveco Schiffsdiesel begnügt sich, entsprechend der Drehzahl, mit ca. 3,5 Liter - 6,0 Liter / Stunde. So ist der Dieseltank für ca. 120 Betriebsstunden gefüllt.

Am 16. Juli haben Udo und Steffi den Weg nach Schwerin geschafft und können bis nahe an die La Vida fahren. Wir fahren dann mit Udo`s Sprinter anschließend  nach Wuppertal und machen Pause.

Udo hat dann von Schwerin aus über die Kanäle die Elbe erreicht. Auf der Elbe in Slalomfahrt (niederiger Wasserstand) zum Elbe - Lübeck Kanal bei Lauenburg. Über den ELK von Lauenburg nach Lübeck. Lübeck - Travemünde. Fehmarn. Kieler Bucht zur Schlei. Am Ende der Schlei, im Yachthafen Schleswig, haben wir dann am 6. August die La Vida erneut übernommen und die Beiden konnten sich mit dem Sprinter auf den Weg nach Schwelm machen.

Für uns war Schleswig einmal Heimatrevier. Auf der Schlei hatten wir mit der Bilbo einige Jahre in Kopperby und Kappeln einen festen Liegeplatz. Zwei mal waren wir zur Überwinterung in Schleswig zu Gast. So war uns hier alles recht bekannt.

Nach einer Reise durch die Dänische Südsee haben wir die La Vida ganz unspektakulär über Fehmarn, Travemünde, Elbe-Lübeck Kanal, Elbe Seitenkanal, Mittelland Kanal, Dortmund Ems Kanal und dann nur noch ein kleines Stück den Rhein zu Tal zum Yachthafen Emmerich gebracht.

Hier war dann DIESE Reise zu Ende.

Gerne geben wir unsere gemachten Erfahrungen an Interessierte weiter.